Virtual Reality für die Feuerwehr Ausbildung in technischer Hilfeleistung

Virtual Reality für die Feuerwehr Ausbildung in technischer Hilfeleistung

Wie Virtual-Reality-Schulungen den Lerneffekt in der technischen Hilfeleistung beim Verkehrsunfall steigern

Technische Hilfeleistung (TH) bei Verkehrsunfällen gehört zu den komplexesten und risikoreichsten Einsatzfeldern der Feuerwehr. Entscheidungen müssen schnell und unter Stress getroffen werden, während Teamkoordination, Geräteeinsatz und Patientenschutz nahtlos ineinandergreifen. Virtual Reality (VR) bietet hier einen praxisnahen, skalierbaren und sicheren Trainingsrahmen, der die Ausbildung auf ein neues Niveau hebt — aus der Praxis für die Praxis.


Warum VR in der TH-Ausbildung?

VR simuliert realitätsnahe Szenarien ohne reale Gefährdungen. Feuerwehrkräfte können unter kontrollierten Bedingungen trainieren, während typische Variablen einer Einsatzlage (Fahrzeugtyp, Witterung, Tageszeit, Verkehrssituation, deformierte Strukturen) gezielt variiert werden. Das ermöglicht:

  • Wiederholbarkeit kritischer Szenarien bis zur sicheren Routine
  • Realistische Entscheidungs- und Stresssituationen ohne echtes Risiko
  • Sichtbarmachung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen (z. B. Kräfteverläufe beim Spreizen/Schneiden)
  • Skalierbarkeit für Mannschaften unterschiedlicher Erfahrungsstufen

Kurz: VR konditioniert handlungsrelevante Muster und verbessert die Transferleistung in den Real-Einsatz.


Konkrete Lerneffekte in der TH beim Verkehrsunfall

  • Verbesserung der Lageerkundung: In VR lassen sich 360°-Ansichten, verdeckte Gefahren (Airbag-Restenergie, HV-Batteriestatus, Kraftstoffaustritte) und kollisionsbedingte Verformungen erkennen und bewerten. Trainierende lernen, Prioritäten korrekt zu setzen.
  • Taktische Vorgehensweise: Einsatzabläufe wie Absichern, Brandschutz, Erstzugang, Glasmanagement, Batterietrennung, patientengerechte Rettung und Nachsorge können wiederholt geübt und in Varianten verglichen werden.
  • Gerätemanagement: Hebekissen, Rettungszylinder, Spreizer, Schere, Pedalschneider, Rettungsboard, Spineboard etc. — VR zeigt den zeitlichen und räumlichen Einsatz, inklusive Sicherheitszonen und Wirkgrenzen.
  • Spezialfälle Elektrofahrzeuge: Unterbodenkühlung, Hochvoltsicherheit, Batteriezustand — ob mit modularen Systemen wie SnakE zur effizienten Kühlung: VR kann die korrekte Reihenfolge der Maßnahmen, Gefahrenbereiche und Wirkzeit visualisieren.

Didaktisches Design: So wird VR wirklich wirksam

  • Lernziele klar definieren: z. B. „Sicherer Erstzugang in < 4 Minuten“, „HV-System korrekt stromlos“. Jede Einheit braucht messbare Ziele.
  • Szenarien progressiv aufbauen: Vom Standard-PKW bis zum Lieferwagen, vom Frontaufprall bis Überschlag, von Tag bis Nacht — Schwierigkeit stufenweise steigern.
  • Fehlerfreundliches Üben: VR erlaubt bewusstes Ausprobieren. Eine „Fehleranalyse“ nach jeder Einheit verankert Wissen nachhaltig.
  • Blended Learning: Kombination aus E-Learning (Theorie), VR (Taktik/Entscheidung) und Realtraining (Haptik, Kraftgefühl, Gerätesicherheit) schafft den besten Transfer.

Praxisbeispiele für VR-Module in der TH

  • Erstmaßnahmen: Absichern, Brandschutz, Glasmanagement, Zugang schaffen, patientenorientierte Rettung vorbereiten.
  • Fahrzeugkunde: Strukturverstärkungen, Airbag-Zonen, HV-Komponenten, Rettungskarteninterpretation.
  • Schnitt- und Spreizpunkte: Virtuelle Markierungen zeigen die geeigneten Ansatzpunkte und die Auswirkung falscher Wahl.
  • HV-Sicherheit: Identifikation, Trennstellen, Restenergie, Umgang mit beschädigten Batterien.
  • Unterbodenkühlung bei E-Fahrzeugen: Taktik, Positionierung, Flussmengen und Wirkzeit — ideal zur Vorbereitung auf den Einsatz modularer Systeme wie SnakE.


Messbare Vorteile für Organisation und Einsatzkräfte

  • Höhere Trainingsfrequenz bei geringeren Kosten und Logistikaufwand
  • Einheitliche Standards und Qualitätssicherung über mehrere Standorte
  • Sicheres Training für seltene, aber kritische Lagen (z. B. Mehrfachkollisionen, LKW-Beteiligung, EV-Batteriebrand)
  • Schneller Kompetenzaufbau bei neuen Mannschaftsmitgliedern
  • Dokumentierbare Lernfortschritte für Fortbildungsnachweise

Integration in den Ausbildungsalltag

  • Kurze, fokussierte Sessions (15–30 Minuten) mit klaren Zielen
  • Checklisten und SOPs direkt im VR-Szenario verfügbar
  • Verknüpfung mit Realübungen: Das im VR gelernte direkt mit echten Geräten und Fahrzeugen anwenden

Aus der Praxis für die Praxis: Rescuevation-Ansatz

Als Team aus aktiven Einsatzkräften fokussieren wir intuitive, robuste und wirksame Lösungen. Unsere Produkte unterstützen das, was VR schult:

  • SnakE – das modulare Löschsystem für effiziente Unterbodenkühlung bei brennenden Elektrofahrzeugen und als Nachrüstsprühbalken zur Waldbrandbekämpfung. Ideal, um in VR Taktik und Positionierung einzuüben und im Einsatz real umzusetzen.
  • Löschigel – für erhöhte Sicherheit bei Industrie- und Tiefgaragenbränden, dessen taktischer Einsatz in VR trainiert und vor Ort sicher reproduziert werden kann.
  • easyToilet SOS – schafft Hygiene, Privatsphäre und Sicherheit an der Einsatzstelle, um die Einsatzfähigkeit der Kräfte über längere Zeit zu sichern.

So wird „safety made simple“ greifbar: VR verankert die Taktik, unsere Lösungen liefern die Wirkung.


Fazit

VR-Schulungen sind ein leistungsfähiger Hebel, um die Ausbildung in der technischen Hilfeleistung beim Verkehrsunfall effizienter, sicherer und messbar besser zu machen. Durch realitätsnahe Szenarien, strukturierte Nachbesprechungen und die Kombination mit praktischen Übungen entsteht ein Trainingsökosystem, das Einsatzroutine, Teamkoordination und Entscheidungsqualität signifikant steigert — genau dort, wo es zählt: am Einsatzort.

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